Virtuelle Teamführung
Virtuelle Teams: Chancen und Herausforderungen der modernen Arbeitsform
Virtuelle Teams sind ein wesentlicher Bestandteil der modernen Arbeitswelt. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Flexibilität und Mobilität öffnen sich auch immer mehr meiner Kunden für dieses Modell oder sind bereits dazu übergegangen, ihre Mitarbeiter in (teils) virtuellen Teams zu organisieren. Dies hat sowohl für die Unternehmen einige Vorteile als auch einige Herausforderungen mit sich gebracht.
In diesem Artikel gehe ich darauf ein, welche Vor- und Nachteile virtuelle Teams mitbringen und wie auch Ihnen die Führung auf Distanz gelingen kann!
Welche Vorteile bringen virtuelle Teams für Unternehmen?
Virtuelle Teams kommen mit einer Vielzahl von Vorteilen einher, darunter:
- Höhere Arbeitgeberattraktivität: In Zeiten des Fachkräftemangels ist es für Unternehmen immer wichtiger, attraktiv für Arbeitnehmer zu sein. Ein Weg, dies zu erreichen, ist die Schaffung von flexiblen Arbeitsumgebungen, in denen Mitarbeiter ihre Arbeit im Homeoffice oder an einem anderen Ort verrichten können. Dies ermöglicht es den Menschen, eine Work-Life-Balance zu finden.
- Größerer Bewerberpool: Virtuelle Teams haben den Vorteil, dass sie einen größeren Talent-Pool anzapfen können, indem sie aus einer Vielzahl von geografischen Standorten rekrutieren. Dies erweitert die Auswahl an potenziellen Kandidaten erheblich und ermöglicht es den Unternehmen, mit denen ich arbeite, die besten Köpfe für den Job zu finden und von einem reichen Erfahrungsaustausch zu profitieren.
- Kostenersparnis: Früher mussten meine Kunden für eine Expansion viel Aufwand investieren, um passende Büroflächen zu finden, die zudem immer höhere Kosten verursachten. Durch virtuelle Teams hingegen können diese Kosten gesenkt werden.
Wo liegen die Herausforderungen?
Trotz dieser Vorteile gibt es auch einige Herausforderungen, die mit der Arbeit in virtuellen Teams verbunden sind. Dazu gehören:
- Kommunikationsprobleme und Teambuilding: Da die Mitglieder eines virtuellen Teams oft an verschiedenen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten arbeiten, ohne sich persönlich zu treffen, ist es schwierig, eine gemeinsame Sprache und Kultur zu entwickeln. Dies kann dazu führen, dass Informationen nicht richtig verstanden werden oder wichtige Details verloren gehen werden. Auch das Wir-Gefühl ist davon betroffen.
- Schwächere Arbeitgeberbindung: In vielen Fällen ist die emotionale Bindung zum Arbeitgeber schwächer, wenn Mitarbeiter in der virtuellen Umgebung arbeiten. Kandidaten, mit denen ich spreche, führen dies häufig darauf zurück, dass es schwieriger ist, soziale Kontakte zu knüpfen und enge Beziehungen aufzubauen. Dies kann dazu führen, dass sie sich weniger mit ihrem Arbeitgeber identifizieren und eher bereit sind, den Job zu wechseln. Zum einen mit der Aussicht auf einen besseren Job, zum anderen auf der Suche nach einer Möglichkeit, Anschluss zu finden.
- Angst vor Kontrollverlust: Führungskräfte in Unternehmen sind oft besorgt, wenn es darum geht, ihre Mitarbeiter in virtuelle Teams einzuteilen. Dies liegt primär daran, dass sie den Kontrollverlust befürchten, denn es ist für Führungskräfte oft schwierig, den Überblick zu behalten und einzugreifen, wenn es nötig ist.
Wie kann Führung auf Distanz gelingen?
Wenn Sie ein virtuelles Team führen, ist es wichtig, dass Sie eine gute Kommunikationsstruktur aufbauen. Dazu gehört, regelmäßige Meetings einzurichten und klare Ziele und Erwartungen zu setzen.
Auch wenn es schwieriger ist, auf Distanz eine enge Beziehung zu den Teammitgliedern aufzubauen, so ist es doch wichtig, sich die Zeit zu nehmen und virtuell „Face-to-Face“ zu kommunizieren. Durch Videokonferenzen und Chatrooms kann man einander besser kennenlernen und Vertrauen aufbauen – auch zwischen den Teammitgliedern.
Einige meiner Kunden, die das Modell erfolgreich integriert haben, setzen daher auf regelmäßige Teammeetings, sei es in virtueller Art und Weise, im Büro oder in gemieteten Coworking-Spaces. Aber auch eine Workation ist eine wunderbare Gelegenheit, emotionale Bindungen aufzubauen und zu stärken. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Arbeit und Urlaub, bei der man an einem Ort arbeitet und gleichzeitig die Umgebung erkunden kann. Da es ein ziemlich innovatives und interessantes Konzept ist, werde ich den nächsten Beitrag diesem Thema widmen.
Damit virtuelle Teams Erfolg haben, ist auch die richtige Führung entscheidend. Einige Führungskräfte machen den Fehler, sich zu sehr in die Arbeit des Teams einzumischen und jeden Schritt genauestens zu verfolgen. Dies kann sich jedoch schnell unproduktiv auswirken und das Vertrauen des Teams erschüttern. Stattdessen sollten Führungskräfte ihrem Team vertrauen und sich darauf verlassen, dass die Mitglieder ihre Arbeit erledigen. Die Ergebnisse werden für sich sprechen und Feedbackschleifen sichern die Ergebniskommunikation ab.
Das bedeutet nicht, dass eine Führungskraft das Team sich selbst überlässt – im Gegenteil. Eine starke Führung, welche den Teammitgliedern auch als Coach zur Seite steht, ist entscheidend für den Erfolg virtueller Teams.
Fazit – langfristig profitieren durch Führungsumstellung
In einer sich immer schneller wandelnden Arbeitswelt ist es für Unternehmen wichtig, flexibel auf neue Situationen zu reagieren. Dazu gehört auch die Führung von virtuellen Teams.
Die Vorteile dieser Arbeitsform liegen klar auf der Hand und viele meiner Kunden spüren diese täglich. Um jedoch langfristig erfolgreich zu sein, sollten Unternehmen in ihre Führungskräfte investieren und diese gezielt auf die Herausforderungen der Führung von virtuellen Teams vorbereiten.