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Fachkräftemangel – Unternehmen müssen JETZT handeln!

Die Zeiten, in denen sich qualifizierte Mitarbeiter haufenweise um eine Stelle in den Unternehmen bemühten, sind längst vorbei. Heute kämpfen Organisationen um die besten Talente auf dem Markt. Dabei wird die Luft immer dünner, denn wie in meinem letzten Beitrag beschrieben, nimmt der Fach- und Führungskräftemangel an Fahrt auf. Waren Ende 2022 bereits 1,98 Millionen Stellen unbesetzt, sagen Prognosen voraus, dass bis zum Jahr 2036 mit den Babyboomern etwa 12,9 Millionen Erwerbstätige den Arbeitsmarkt verlassen werden.

Auch wenn der Staat verpennt hat zu handeln und gewiss mit einigen Maßnahmen für Entlastung sorgen kann, so sind auch die Unternehmen in der Pflicht! Es ist Zeit, aktiv auf das Problem zu reagieren. Wie? Das verrate ich Ihnen in diesem Beitrag!

Strategien für akutes Handeln sind gefragt!

Wer jetzt noch überzeugt ist, die Auswirkungen des Fachkräftemangels betreffen ihn nicht, hat den letzten Schuss nicht gehört. Wenn Sie die Auswirkungen noch nicht spüren, ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese auch Ihr Unternehmen erreichen. Verlassen Sie sich nicht auf staatliche Regulierungen, denn bis diese letztlich greifen, kann es bereits zu spät sein. Nehmen Sie das Thema selbst in die Hand und setzen Sie Maßnahmen in Ihrem Unternehmen gezielt um, die Ihnen auch in Zukunft qualifiziertes Personal sicherstellen.

Ich habe Ihnen einige Maßnahmen zusammengestellt, die aus meiner Sicht vielversprechend und effektiv sind.

Vereinbarkeit von Familie Beruf

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein maßgeblicher Faktor, um insbesondere qualifizierte Frauen in das Unternehmen zu ziehen. Wenn man bedenkt, dass 45 % der Stellen in der Pharmabranche durch Frauen besetzt sind, ist dies ein Faktor, über den kein Unternehmen hinwegsehen sollte.

Ihnen ist zum großen Teil auch der Jobboom zuzuschreiben. Im Vergleich zum Jahr 2013, waren im Jahr 2021 20.000 Beschäftigte mehr in den Kernberufen beschäftigt. Dazu zählen unter anderem Chemie- und Pharmatechniker sowie Pharmazeuten in der Industrie. Aber auch Stellen in Apotheken, im Gesundheitswesen und im pharmazeutischen Großhandel boomen. Das Interessante? 80 % dieser zusätzlichen Stellen wurden mit Frauen besetzt!

Damit hebt sich die Pharmabranche deutlich von anderen Branchen ab, was auch der Stellenaufbau der vergangenen Jahre zutage bringt (Analysen des Institutes der deutschen Wirtschaft):

Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Viele Stellen können also allein dadurch besetzt werden, dass für Frauen attraktive Rahmenbedingungen geschaffen werden, mit denen sie Familie und Beruf vereinen können. Flexible Arbeitszeiten, Teilzeitbeschäftigung, Homeoffice und Unterstützung bei der Kinderbetreuung sind hier einige Schlüsselwörter, die in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden.

Aber auch für Männer ist dieses Thema zunehmend attraktiv. Das Statistische Bundesamt legte offen, dass von den rund 1,8 Millionen Menschen, die im Jahr 2022 Elterngeld bezogen – gut ein Viertel (26,1 %) Männer waren. Dies ist eine enorme Steigerung, denn im Jahr 2015 lag deren Anteil bei 20,9 %

Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist also längst nicht mehr ein Thema, das nur Frauen betrifft!

Förderung Teilzeit für Führungskräfte

Eine weitere Möglichkeit, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und langfristig an sich zu binden, ist die Förderung von Teilzeitarbeit auch für Führungskräfte. Viele Frauen möchten nach der Geburt eines Kindes ihren Beruf oder ihre Führungsposition fortsetzen, können dies jedoch nicht, da Führungskräfte meist nur in Vollzeit eingestellt werden. Und auch Väter wünschen sich, mehr Zeit für das Neugeborene zu haben.

Neue Führungsmodelle, wie eine geteilte Führung, können hier die Lösung sein. So können sich zwei Teilzeitkräfte durch Jobsharing eine Führungsposition teilen. An sich lässt sich der Job auch auf unterschiedliche Aufgabenbereiche aufteilen, oder die zu führende Teamgröße wird reduziert, sodass eine Führung in Teilzeit möglich wird.

Weitere Modelle, die in Unternehmen gelebt werden?

  • Vollzeitnahe Führung: Teilzeitmodelle, die 34 Stunden oder mehr betragen
  • 30-Stunden-Modell: Die Führungskraft arbeitet 30 Stunden in der Woche und hat ggf. einen Stellvertreter
  • Projektbezogene-Führung: Die Führungskraft ist für bestimmte Aufgabenbereiche, nicht für ein ganzes Team zuständig

Alle Modelle zahlen auch auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein.

Internationalisierung der Teams

Aufgrund des Fachkräftemangels müssen Unternehmen schauen, ob sie ihren Talentpool auch ins Ausland ausweiten können. Nicht immer ist es leicht, ausländische Mitarbeiter zu finden, die dann in Deutschland als Fachkräfte arbeiten dürfen oder wollen. Im digitalen Zeitalter stellen Ländergrenzen jedoch nur ein niedriges Hindernis ab. Hybride oder vollständig digitale Teams erlauben es, dass Fachkräfte von überall aus der Welt zusammenarbeiten können.

Kooperationen mit Bildungseinrichtungen

Unternehmen müssen auch bereit sein, neue Wege zu gehen und sich zu vernetzen. Wie wäre es etwa mit der Kooperation mit einer Uni oder Bildungseinrichtung? Diese können in zwei Richtungen funktionieren: Zum einen kann sich das Unternehmen einen Namen unter Studierenden machen, einen Beitrag aus der Praxis liefern oder Praktikumsplätze bereitstellen. Junge angehende Fachkräfte werden so auf Sie aufmerksam und ziehen Sie eher als Arbeitgeber in Betracht.

Zum anderen kann man aber auch zusammen mit der Einrichtung Fortbildungskurse gestalten, um bereits vorhandenes Personal noch weiter zu qualifizieren. Denn Weiterbildung und Talententwicklung ist ein weiterer cleverer Zug gegen den Fachkräftemangel!

Weiterbildungen und Talententwicklung

In unserer Zeit ändern sich die Anforderungen schneller, als man schauen kann. Neue Technologien und Forschungsergebnisse erfordern es daher, immer auf dem Laufenden zu bleiben. So bleibt das Unternehmen nicht nur am Nerv der Zeit, sondern steigert gleichzeitig die Motivation der Angestellten.

Eine Studie der IU (Internationale Hochschule) zeigt, dass 88,7 % der Berufstätigen lebenslanges Lernen als entscheidenden Faktor betrachtet. Sie sind motiviert, sich stetig weiterzubilden. Trotz der hohen Bereitschaft absolvieren derzeit nur 13,9 Prozent aller Berufstätigen eine Weiterbildung. Eine Lücke – die es zu schließen gilt.

Um Talente im Unternehmen zu halten und zu verhindern, dass diese zur Konkurrenz gehen, kann man zudem Förderungsprogramme implementieren, welche diese stetig auf künftige Führungsaufgaben vorbereiten.

Christoph Andris

Fazit – handeln Sie JETZT!

Der Fach- und Führungskräftemangel prägt unsere Zeit – es ist jedoch noch nicht zu spät, Maßnahmen zu ergreifen. Unternehmen müssen JETZT aktiv werden! Sie wollen sich gegen Ihre Konkurrenz behaupten? Schaffen Sie ein flexibles Arbeitsumfeld, in dem die Menschen Arbeit und Familie vereinen können. Erweitern Sie Ihr Recruiting und arbeiten Sie mit einem branchenkundigen Headhunter zusammen, der die Vorteile tatsächlich transportieren kann und weiß, worauf es ankommt. Gehen Sie außerdem neue Kooperationen ein und leben Sie lebenslanges Lernen im Unternehmen – denn die Uhr tickt!

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